der Weltzentralbankpräsident

Die neue Weltzentralbank ist erforderlich.
(Autor: Peter Mühlschlegel)

Diese Weltzentralbank muß ein Kloster sein, in dem die göttliche Vernunft des rechten Maßes verehrt wird. Die Mönche dieses Klosters müssen ihrem Gott, und damit der Natur und den Menschen, von ganzem Herzen dienen. Das Menschenbild muss der Führung, in diesem Großorganismus, ausschlaggebender politischer Faktor sein.


 
Wenn Gott die Welt regiert und Geld die Welt regiert, Gott im Großen und das Geld im Kleinlichen, Alltäglichen, dann ist die Vorstellung vieler Gelder oder Währungen so absurd wie die Vorstellung vieler Götter.
  
In der Weltkultur von morgen muß das Währungssystem funktionieren wie ein Schiffsmotor.
Wenn ich eine Schiffsreise mache, will ich an alle schönen und guten Dinge denken, nur
nicht an den Motor, der mich befördert. Der Motor muß da sein und arbeiten, sicher, gleichmäßig,
zuverlässig. Er kann beim Bau des Schiffes teuer gewesen sein, er kann eine Crew von Ingenieuren
und Spezialisten zur Unterhaltung und Kontrolle benötigen, er kann in gewissen Zeitabständen
überholt werden müssen, aber er muß ruhig und sicher laufen, ohne daß ein Passagier
mehr über ihn nachdenkt als über sonst eine Selbstverständlichkeit.


Und diese Iinstitution braucht auch eine Führung. Der Weltzentralbank-Präsident ist der archimedische Punkt im wogenden Meer der interessierten Erwartungen und Entscheidungen. Seine
Erwartungen müssen festgegründet und weitblickend sein, kultiviert im höchsten Sinn des Wortes. Das Geldwesen dieses Planeten in Ordnung zu bringen und zum Instrument einer sanften politischen Führung zu gestalten, ist ein göttliches Mandat.


Wer kann solche Verantwortung übernehmen?

Jedenfalls braucht der Präsident ständige Beratung. Die Weltzentralbank und ihre Amtsträger
denken, reden und handeln offen, dialogisch, diskursorisch. Sie haben es nicht nötig, Profite
anzustreben. Profite machen sie von allein, wenn sie sich ganz dem Wohl der ganzen Menschheit widmen. Die Rolle des Präsidenten einer künftigen Weltzentralbank ist eine der wichtigsten,
neuartigsten Rollen in der Welt der Zukunft. Wer dieses Amt innehaben wird, muß seine
Verantwortung und seine Möglichkeiten mit ganzem Bewußtsein erleben. Viele Banker und
Beamte müssen dieses Amt zum Ziel ihrer Karriere machen, und alle, die mit Geld zu tun haben,
müssen in Richtung auf dieses Amt denken lernen.
  
Um das Problem Geld und Inflation endgültig zu lösen, braucht man dreierlei:
  1. zehn Menschen in jeder Generation, die sich reines Geld vorstellen können,
  2. zehn Paragraphen in einem Gesetz über den Ausbau des Internationalen Währungsfonds zu einer Weltzentralbank
  3. und eine gütige Weltregierung mit der nötigen Finanz und Sanktionsgewalt.
Ohne die gottgeführte Weltregierung läßt sich die Welt nicht befrieden. Ohne die Weltzentralbank läßt sich die Weltwirtschaft nicht sanieren. Ohne die zehn Menschen mit klaren Vorstellungen über reines Geld läßt sich das Problem der Inflation nicht aus der Welt schaffen.

Reines Geld ist Kredit schlechthin, und Kredit ist Vertrauen auf die Sicherheit künftiger
Gegenleistung  So einfach, und so unendlich schwer ist es, Geld zu definieren. Wir - jeder von
uns, jeder für sich und alle miteinander - können sofort damit beginnen, Vertrauen, Zukunft, Sicherheit, Leistung und Kredit durch unsere Lebenspraxis zu definieren, um von diesen Definitionen
her Geld nicht nur definieren, sondern auch schöpfen zu können.

Texte von Peter Mühlschlegel, 1931 in Stuttgart geboren, 1952 Studien-aufenthalt im Iran, 1957 Diplom-Volkswirt in Tübingen mit Arbeiten über internationale Transferprobleme, Bankkaufmann mit den Schwerpunkten Organisation und Außenhandel, engagiert sich seit jungen Jahren durch Vorträge, Aufsätze, Übersetzungen und Mitarbeit an einer Zeitschrift für Weltbewußtsein für ein neues Verständnis der internationalen Politik und Wirtschaft.

Danke Peter, für die Rechte zur Veröffentlichung! 

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